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Wege zum Sieg (XIII)



Phoenixclaw betrat am späten Vormittag das Labor von Enriya Thanoptis. Selbige hockte vor einigen Geräten und kaute immer wieder auf Protein-Sticks rum.
„Raek’a meinte, du hast was auf dem Herzen.“, begann Phoenixclaw kurz nach dem Kommen.
„Kann man so sagen.“, entgegnete die Asari und stand auf, ein Protein-Stick zwischen die Zähne geklemmt.
Sie deutete auf eine der Maschinen:
„Das hier ist eine Signatur eines Markers, eigentlich. Sie verhält sich die ganze Zeit über seltsam.“
„Seltsam? Als wäre eine Statue die mir Erinnerungen implantiert und auf einigen Sequenzen Signale aussendet nicht schon seltsam genug.“
„Lach du nur. Es ist so: Die beiden Marker, die du vor vier Jahren berührt hast, haben kurzzeitig mit der Abgabe von Signalen aufgehört. Doch aus irgendeinem Grund beginnt nun eine Art Konzert. Ich empfange pro Tag einige duzend Marker-Signale mehr. Es ist mittlerweile eine gewaltige Symphonie. Mich beruhigt allein die Tatsache, das sich scheinbar alle Marker gleichzeitig aktivieren, auch die zwei, die du schon deaktiviert hast. Aber dann fand ich eben das hier:“
Sie spiele eine seltsam sphärische Melodie ab, bei der sich Phoenixclaws Nackenhaare aufstellten.
„Das sind die ganzen Signale der Marker. Aber einer passt nicht rein, der dessen Signal ich dir gerade gezeigt habe.“
Nun hörte es Phoenixclaw auch. Irgendjemand sang da falsch.
„Ich hab mir die Mühe gemacht und dieses eine Signal aussortiert. Hier, schau dir den Ursprung an.“
Thegan, im Sanduhr-Nebel. Ich hab ja gehört, das von dort seltsame Signale kommen, aber ein Marker? Wirklich sonderbar.“
„Genau. Normalerweise senden Marker ihre Signale auf Frequenzen, die identisch mit denen des Hintergrundrauschens sind, deswegen werden sie auch kaum beachtet oder ausgeblendet. Dieser hier sendet auf allen Sequenzen, man kann ihn praktisch nicht stummschalten. Vielleicht wurde er beschädigt oder nie fertiggestellt, das würde schließlich erklären, warum er nur ab und zu seit jüngerer Zeit sendet.“
„Hm...“
„Da ist noch was. EVI war so freundlich und hat meine Ergebnisse zu einem führenden Wissenschaftsteam geschickt, welches sich schon länger mit den Markern beschäftigt. Sie wollen ihn haben und untersuchen.“
„Ok, dann schauen wir zuerst was los ist und nehmen ihn dann mit. Ich setz gleich Kurs. Beobachte diesen Marker weiter.“, meinte Phoenixclaw und ging raus.
„Verstanden.“, bestätigte Enriya und klemmte sich den Protein-Stick wieder zwischen die Zähne.

Im KIZ passierte Phoenixclaw was Witziges: Sie ging gerade auf das Podest vor der Galaxie-Karte, als sich der Fahrstuhl hinter ihr plötzlich öffnete und Silver raus hastete.
Amüsiert lehnte sie sich auf das Geländer am Podest und meinte zu Silver:
„Verschlafen?“
„Ein klein wenig, kann gleich weitergehen.“, antwortete er und ging hinter ins Cockpit.
Der Rest der Reise verlief ohne Probleme, so dass sie bereits etwa zehn Minuten später um Thegan kreisten.
Enriya und Marak, der sich wegen seiner Erzeihung und Hintergrundwissen als Markerkenner outete, rutschten auf den Sitzen des Jägers unruhig umher. Phoenixclaw sprach während des Fluges mit dem Piloten des Transportshuttles, der den Marker abholen sollte.

Bei der Landung auf den Eisplaneten stellte Phoenixclaw trocken fest, dass das einer der ungemütlichsten Planeten seit langem war. Wie sich aber an den bald gefundenen Ruinen zeigte, sorgte eine äußere Einwirkung dafür: Thegan war von einer Eisbombe getroffen worden. Allerdings stammte diese nicht von den Feret’asimern (Phoenixclaw hatte dank Tesera von deren Kriegsführung erfahren), sondern von einer anderen Spezies, da die Feret’asimer zu dieser Zeit noch als felltragende Rudel durch den ewigen Schnee ihrer Heimat zogen.
„Wo ist der Marker?“, fragte Marak unruhig, irgendwas in der riesigen Eishöhle mit den alten Ruinen machte ihn ganz verrückt.
Phoenixclaw beobachtete ihn nun schon länger und flüsterte Enriya an:
„Weißt du warum Marak so am austicken ist? Normalerweise ist er super entspannt, aber momentan...“
„Du weißt ja nicht. Er meinte schließlich, dass seine Spezies mit den Markern interagieren kann. Vielleicht spürt er die Disharmonie dieses Markers. Wir sind gleich da.“
Der Marker stand hinter der nächsten Ecke. Es war eine schwarze Statue und sie hatte keinen einzigen Kratzer. Als Phoenixclaw sie probeweise berührte, erfolgte keine Reaktion und auch Marak konnte nichts aktivieren. Da stand nur der schwarze Marker in der eisblau ausgeleuchteten Höhle.
„Ich glaube du hast Recht. Dieser Marker wurde scheinbar beschädigt. Er kann nun abgeholt werden.“, meinte Phoenixclaw zu Enriya und gab dem Piloten des Transporters das Signal.
„Ein Marker kann nicht beschädigt werden.“, sprach Marak plötzlich mit, im Dämmerlicht, stark leuchtenden Augen.
„Wie nennst du dann das?“, fragte Enriya verwundert über Maraks Einwand.
„Er ist jedenfalls nicht beschädigt!“, meinte er beharlich.
„Dann erklär mir was mit dem Ding los ist!“
„Leute! Stopp! Wir bereden das später. Vielleicht beantworten die Leute von Wing eure Fragen.“, griff Phoenixclaw ein und lotste praktisch nebenbei das Abholteam her.
Die beiden hielten den Mund, kurzzeitig.
Der Marker wurde auf ein Hoverpad gezogen und dann zum Transporter geschafft, zum Glück für das andere Team war es ein kleiner.

Im Frachtraum wurde der Marker mit einem Kraftfeld umgeben, sonst hätte er die Leuten oben beim Navigieren gestört. Enriya und Marak blieben beim Marker und untersuchten ihn mit ihren jeweiligen Methoden, Phoenixclaw ging wieder hoch und rief den leitenden Forscher des Markerprojektes an. Dieser bestätigte Maraks Einwand, dass ein Marker gar nicht kaputt gehen kann, wodurch dieser zu einen so interessanten Forschungsobjekt wurde. Laut seiner Vermutung war ihrer entweder nie fertiggestellt geworden oder irgendwas stimmte nicht mit ihm.
Die scheinbare Ruhe war zu diesem Zeitpunkt aber bereits vorbei...


Silver rief sie zu sich vor, da seiner Meinung nach etwas mit den Sensoren nicht stimmen konnte.
„Hier, hör mal.“, meinte er und öffnete einen Kanal.
„Hm... Weißes Rauschen, oder?“, fragte Phoenixclaw verwirrt.
„Das sage ich auch, aber EVI meint, das sie da irgendwelche Signale raus hören kann.“, entgegnete Silver etwas genervt und schlug gereizt die Hand auf seine Konsole.
„Lass mich mal.“, sprach Phoenixclaw und setzte sich vor das andere Terminal. Nachdem sie diverse Filter über das Rauschen gelegt hatte kamen gleichmäßige Signale zum Vorschein.
„Verdammt, das ist der seltsame Marker. Ich dachte er sei mit einem Energiefeld umgeben.“
„Es wird sogar noch seltsamer. Er ist momentan von einem Kraftfeld umgeben. Aus irgendeinen Grund sendet er jedoch weiterhin dieses Signal.“, schaltete sich EVI zu.
„Moment, warte kurz. Die Abstände werden kürzer... Er reagiert auf etwas. Irgendwas kommt näher...“
„EVI, du sagtest „sendet“, meinst du da das allgemeine Senden wie bei allen Markern oder ein limitiertes Senden?“, fragte Silver.
„Oh verdammt! Weg! Sofort!“, rief Phoenixclaw, sie hat den Braten gerochen.
„An alle im Frachtraum! Werft sofort den Marker über Bord! Ich glaube er sendet unsere Position an die...“ In dem Moment tauchte ein allzu bekanntes Schiff über ihnen auf.
„Heilige Scheiße!!“, schrie Silver und zuckte zusammen.
Er versuchte wegzukommen, doch plötzlich löste der falsche Marker ein Energieimpulse aus, der das Steuerungssystem und sämtliche Sensoren lahmlegte.
„Roter Alarm auf allen Stationen! Jegliche Waffennutzung ist ab jetzt erlaubt!“, befahl Phoenixclaw übers Intercom.
"Sämtliche Schiffssyteme sind ausgefallen! Der Omega-Reaktor reagiert nicht mehr und auch die Alpha-Reaktoren spinnenr um!", berichtete Silver während er weiter versuchte die Steuerung zurückzubekommen.
Phoenixclaw wollte schon losstürmen als EVI ihr erklärte:
„Es gibt pro Deck mehrere Schutzräume. Wenn Sie die Mannschaft in ihnen einschließen, kann die Luft aus den restlichen Teilen abgepumpt werden. Das Cockpit und das Verbindungsstück zwischen Cockpit und KIZ wären die Schutzräume hier auf den Kommandodeck. Außerdem können sie die spezielle Rüstung nutzen, die hier liegt.“
Eine der Verkleidungen neben ihr öffnete sich und offenbarte einen metallen Armreif.
„Ok. Nachher sprechen wir darüber, warum du das erst jetzt sagst.“, meinte Phoenixclaw verunsichert und schnappte sich den Ring. Dieser wurde dabei automatisch zu einer schwarzen Rüstung. Dann rannte sie los.
Während Phoenixclaw ging wurde Silver von EVI hinter einer Barriere und einer Schutztür eingesperrt.
Phoenixclaw rief zu den Leute in KIZ, dass sie hinter zum Cockpit rennen sollten, dann beobachtete sie, wie sich eine Hochleistungsbarriere bildete.
„EVI, kennzeichne die anderen Schutzräume und weise jeden an sich dorthin zu begeben. Ich versuche so viele Kollektoren wie möglich zu töten.“, befahl Phoenixclaw griff sich ein Gewehr.
„Nur zur Info. Sie haben zwei spezielle Cyberklingen im Rückenteil. Sollte Ihnen die Munition ausgehen, wäre das eine gute Alternative.“, wies EVI noch hin, dann aktivierten sich ihre Notfallprotokolle, wodurch Phoenixclaw nur noch durch Nachrichten auf ihrem HUD vom aktuellen Status erfuhr. Das Kommandodeck war vorerst gesichert.

Sie rannte die Nottreppe runter und konnte so gleich mehrere Crewmitglieder vor einem Ableger bewahren, einem Kollektor verpasste sie einen Kopfschuss, anderen die volle Breitseite. Das Magazin ihres Gewehrs war nicht voll gewesen und allgemein sehr knapp bemessen. Bereits nach kurzer Zeit hatte sie keine Munition mehr, weshalb sie auf die Klingen zurückgriff.
Die beiden schwarzen Schwerter hatten ein markantes Bienenwabenmuster und bestanden aus Carbon. Kurz nachdem sie sie rausgezogen hatte, gingen Blitze an der Klinge entlang und eine gleißend blaue Klinge bildete sich an der Unterseite.
Diese Cyberklingen erwiesen sie als sehr nützlich. Rettete sie doch damit Mistral, die sich nur mithilfe ihrer Pistole (und ihrer plötzlichen Fähigkeit Ding umher zuschleudern) wehren konnte. Sie wies Mistral und die restlichen Crewmitglieder an in ihren Schutzraum, welcher sich hinter der Krankenstation befand, zu gehen.
„Hier Seraphim. Der Maschinenraum ist dicht, ich konnte einen Prätorianer aus einer Notluftschleuse schleudern. Ich geh nun zu Raek’a und Tensagis Bande runter in den Frachtraum. Von dort kommt der größte Teil der Viecher. Seraphim out.“, meldete sich Seraphim.
„Skullface hier, bin auf den Zwischendecks zwischen Maschinenraum und Mannschaftsdeck, zusammen mit Enriya. Wir konnten die Mannschaft zwar in ihren Sicherheitsraum bringen, werden nun aber von Ablegern eingekreist. Wir brauchen Verstärkung!“, rief Skullface, woraufhin Phoenixclaw zu ihn rannte.
Die Cyberklingen passten zu ihrer Kampfweise, sie gingen spielend leicht von der Hand und die Barrieren und Panzerungen von Kollektoren und Ablegern waren so schnell zerstört, dass sie sich ohne Mühe durch metzeln konnte. Gerade als sie Skullface und Enriya rausgebracht und runter zu den anderen geschickt hatte, rief EVI:
„Durchbruch! Eine Horde Kollektoren ist mit einem Prätorianer ins Kommandodeck eingefallen! Der Sauerstoffmangel scheint ihnen nichts auszumachen! Sicherheitsraum und Cockpit sind nicht länger sicher!“
"Verdammt!", entfuhr es Phoenixclaw.
Als sämtliche Leute plötzlich nach oben laufen wollten, rief sie, dass sie das alleine machen würde.

Im eigentlichen KIZ war eigentlich keine Luft mehr, trotzdem machten sich die Kollektoren an der Barriere zur Mannschaft zu schaffen. Phoenixclaw musste sich allerdings zuerst um den Prätorianer kümmern, weshalb es kurzzeitig so aussah, als würden die Kollektoren durchbrechen.
Phoenixclaw, mittlerweile aufs extremste wütend, löste eine gewaltige Schockwelle aus und tötete so den Prätorianer und einen der Kollektoren, die anderen jedoch schleuderte sie durch die Barriere. Also dehnte sie selbige mit ihren Kräften und spurtete ihnen hinterher hinterher. Sie hatten es nicht auf die Mannschaft abgesehen, sondern scheinbar auf Silver.
Die Offiziere des KIZ verschossen an ihnen ihre Magazine konnten aber nur einen niederstrecken, die anderen beiden machten irgendwas an der Tür. Phoenixclaw warf ihre Cyberklinge und erstach damit den einen, dann wollte sie sich den anderen annehmen, als ihr von hinten ein Ableger ins Kreuz schoss und sie mit einen Schrei zu Boden ging.
Einer der Offiziere hatte noch genügend Munition um den scheinbar angeschlagenen Ableger niederzustrecken, während die anderen vergeblich versuchten den Kollektor aufzuhalten, stützten zwei andere sie und öffneten ihren Helm. Der Kollektor warf die drei restlichen zur Seite und öffnete die Sicherheitstür. Mit der Barriere dahinter machte er kurzen Prozess, als er sich in den Vorboten verwandelte.
Phoenixclaw konnte sich gerade so halten und bekam nicht wirklich mit was los war, heftiges Rauschen überdeckte fast jedes Geräusch und ihr Sichtfeld war mehr als nur eingeschränkt.
„Phoenix!“, rief plötzlich jemand uns riss sie aus ihrem Zustand.
Mit einem lauten „Nein!“ und gezückten Cyberklingen sprang sie der Marionette des Vorboten ins Kreuz, während selbiger Silver verletzte.
Der Vorbote gab die Kontrolle durch die schweren Verletzungen schnell ab, der Kollektor verschwand und Silver fiel zu Boden. Eine seiner Hände war durchbohrt worden, der Proxima-Anzug bei seinem Brustbein färbte sich rot.
„Oh Scheiße! Oh Scheiße! Silver!“, rief Phoenixclaw heiser.
„Phoenixclaw! Phoenixclaw!! Wir haben den Marker über Bord geworfen! EVI meinte, dass dadurch ihre Sensoren und die Steuerung wieder funktionieren. Wir ziehen uns zurück während sie den Rest macht. Seraphim out.“, meinte eine Stimme, die plötzlich weit weg war.
Die Barrieren zum KIZ und zum Cockpit bildeten sich neu, beziehungsweise wurden wieder stärker, dann ging ein starker Ruck durchs Schiff und es floh.
Die restlichen Kollektoren wurden per Unterdruck aus dem Schiff geschleudert.

Mistral kam hergeeilt als sie von EVI Entwarnung bekam. Doch so wie Phoenxiclaw auf den Boden kauerte und weinte, wusste sie was passiert war. Sie wollte es nur nicht glauben.
Nach einer Weile, in der sie versuchte vielleicht doch noch etwas zu finden, sprach sie nur traurig:
„Scheiße... Todeszeitpunkt: 16 Uhr 34 interstellare Standartzeit. Todesursache: Stich ins Herz. Phoenixclaw... Marié... es tut mir leid. Marié?“
In dem Moment riss Phoenixclaw die Augen auf. Ihre Iris leuchtete in einen stechenden neongrün.
„Nein!“, rief sie und stürzte sich auf den toten Körper ihres Freundes. Grüne Linien zogen sich über ihren Körper und gingen auf den von Silver über. Reshanta und das Mastermind hatten ihr gerade beigebracht wie sie ihn zurückholen konnte, es war noch nicht zu spät. Die restlichen Sachen zu den heute ausgelösten Kräften würde noch kommen.
Mistral traute ihren Augen nicht, bereits nach kurzer Zeit schnappte Silver nach Luft. Währenddessen bildeten sich sechs schimmernde Flügel auf den Rücken von Phoenixclaw.
Phoenixclaw richtete sich auf und reckte den Kopf in die Höhe, dann verloschen die Linien auf ihrem und seinem Körper.
Sie wisperte noch etwas und kippte dann entkräftet um.
„Helft mir die beiden auf die Krankenstation zu bringen! EVI, tarn uns und verhindere ein weiteres Debakel!“, rief Mistral und fuchtelte wild umher.


Ende von Abschnitt XIII

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